„Ther-was?“ fragte ich mich, als ich die Ankündigung von „V-Theremin“ gelesen hatte. Echtzeitstrategie am Termitenhügel? Termine planen auf der Vectrex? Ganz kalt und falsch lag ich mit meinen Vermutungen.
Das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument, das 1919 von dem Russen Lew Termen erfunden wurde. Das Besondere und Ungewöhnliche ist, dass es völlig berührungslos gespielt wird. Robert Moog, der durch seine analogen Synthesizer unter Musikern weltweit bekannt ist, hatte Thermine gebaut und gespielt. Die Thermine sind echte Exoten und selten anzutreffen, werden aber immer noch gebaut und vereinzelt gespielt. Wie so ein echtes Theremin aussieht und klingt, sieht man schön im Video:
Vectrexentwickler Chris Malcom, dessen Hex und Nagoya Attack hier vorgestellt wurden, bringt mit V-Theremin das Theremin auf die Vectrex. Berührungslos geht es allerdings nicht zu, denn dazu wäre ein spezieller Controller erforderlich. Aber die Grundidee hat Chris beibehalten: Tonhöhe und Lautstärke steuert man wahlweise über ein oder zwei Joysticks. So kann man nun die sphärischen Klänge des Theremins mit der Vectrex spielen. Naja, etwas mehr Hall und etwas weniger Brummen müsste es vielleicht noch sein. Und nur mit den Händen in der Luft spielen hat schon was.
Wer mit V-Theremin gleich losspielen möchte, lädt sich das ROM von V-Theremin mittels VecFlash oder VecMulti auf die Vectrex. ParaJVE geht zum Probieren auch, hier dann durch Doppelklick in das ParaJVE-Fenster die Maus als analogen Joystick verwenden.
Ein dickes Dankeschön an Chris für die tolle Idee! Ich bin gespannt, wann die ersten mit V-Theremin gespielten Lieder auf Youtube auftauchen…
Nachtrag:
Wer von der sonderlichen Spielweise und dem Klang des Theremins fasziniert ist, möchte vielleicht auch das Crowdfunding-Projekt von Carolina und Christopher unterstützen; für den Start werden noch einige Fans gesucht.