Am Anfang meines Vectrex-Sammlerdaseins stolperte ich immer wieder einmal über den Begriff „Homebrew“ bzw. Homebrew-Spiele. Keine Ahnung wie es euch geht oder ging, aber ich konnte mit dem Begriff wenig anfangen.
Um den Begriff zu verstehen, beschreibe ich kurz den Lebenszyklus einer Spielekonsole, der früher wie heute gleich ist: Eine neue Spielekonsole kommt immer mit einer Palette von Spielen auf den Markt. Diese ersten Spiele sind für den Erfolg oder Misserfolg einer Konsole übrigens ziemlich entscheidend. Es folgen weitere Titel und irgendwann, meistens nach einigen Jahren, stellt der Konsolenhersteller die Produktion der Konsole ein. Es erscheinen dann möglicherweise eine Zeit lang noch neue Titel, aber irgendwann bricht dies ab, weil die Spieleentwicklung nicht mehr rentabel ist oder es eine neue oder andere, lukrativere Spielekonsole gibt.
Damit endet der Lebenszyklus der Konsole, wenn da nicht die Homebrew-Entwickler wären: Mangels neu erscheinender Spiele beginnen Einzelpersonen aus ihrer eigenen Begeisterung für eine bestimmte Konsole heraus, neue Spiele für „ihre“ Konsole selbst zu entwickeln. In Anlehnung an selbstgebrautes Bier (engl. „Homebrew“) werden die so entwickelten Spiele als „Homebrew“ bezeichnet. „Hausgemachtes“ trifft es im deutschen ganz gut. Typischerweise handelt es sich um Klein- und Kleinstauflagen, die von Liebhabern und Sammlern dieser Konsole gekauft werden.
Die Entwicklung von Homebrew auf der Vectrex hat 1996 mit John Donzila überhaupt erst begonnen, also erst 12 Jahre nachdem die Herstellung und der Verkauf der Vectrex eingestellt wurden. Ab 1996 bis heute kamen dann aber kontinuierlich neue Homebrew-Spiele hinzu, wie ihr anhand der Liste aller Vectrexspiele sehen könnt. Zur Zeit sind es noch drei aktive Vectrex-Homebrew-Entwickler: Martijn Wenting (Revival Studios), Kristof Tuts (Tutstronix) und George Pelonis (Fury Unlimited).