In diesem Beitrag ist alles anders: Ein politischer Aufruf und Farbe – beides hat bekanntermaßen sehr wenig mit der Vectrex zu tun. Der Krieg in der Ukraine schafft viel Not und Leid unter den Menschen. Da will und kann ich nicht tatenlos herumsitzen und will über diesen Weg zumindest meine Solidarität zeigen.
Jeder Tag mit Krieg ist ein Tag mit Krieg zu viel. Ich hoffe, dass dieser und auch alle anderen Kriege möglichst bald enden und die Menschen in der Ukraine und in der Welt wieder ein normales Leben ohne Angst, Schrecken und Not führen können.
Der Schwarzwald ist für seine lange Tradition in der Uhrenindustrie bekannt. Die meisten denken an Kuckucksuhren, aber auch Armbanduhren haben dort ihre Heimat. Und seit 6 Jahren werden am Nordrand des Schwarzwalds, genauer in Pforzheim, Vectrexspiele hergestellt. Eine lange Tradition sind sechs Jahre natürlich noch nicht und die Vectrexspiele werden nicht hergestellt sondern entstehen beim Lernen quasi als Beiwerk. So oder so ist das für uns Vectrex-Freunde aber eine sehr schöne Sache.
Dieses Jahr sind aktuell 20 Studenten und Studentinnen dabei, in insgesamt 180 Stunden die hardwarenahe Programmierung anhand der Vectrex kennenzulernen. Unter der Leitung von Professor Peer Johannsen entwickeln die Studenten und Studentinnen trotz schwieriger Umstände – Corona lässt immer noch grüßen – zunächst ein Konzept für ihr Spiel um dieses dann in den folgenden Monaten umzusetzen. Die Vielfalt der Spiele dürfte in diesem Jahr wieder groß werden – die Projektgalerie der Vectrex Academy 2021 gibt einen aktuellen und eindrucksvollen Überblick und bereits die Konzepte sind lesenswert und interessant.
Allen Studenten und Studentinnen wünsche ich bei ihren Projekten viele neue und interessante Erkenntnisse, guten Erfolg und nicht zuletzt auch Spaß!
Den Kennern der Retro-Szene verrät der Titel schon, worum es geht: Hera Primera – einen Klon des in den 80ern von der japanischen Spieleschmiede Konami veröffentlichten „Juno First“. Ich forsche ja immer gerne nach dem Ursprung der Namen, Hera Primera als sprachliche Anspielung an Juno First ist klar, aber bei Juno First bin ich nicht weiter fündig geworden. Für die erst 2009 entstandene Atari 2600-Version von Juno First wurde nachträglich eine Geschichte mit einer Kolonie auf dem Planeten Juno erfunden; der eigentliche Ursprung des Namens scheint aber ein Rätsel zu sein.
Jetzt aber zu Hera Primera, das der Entwickler Ulrich Schulz aka PeiseLulli bereits 2016 begonnen hatte. PeiseLulli ist mehrheitlich in der C64-Szene unterwegs und hat sich mit Hera Primera erstmals an die Vectrex gewagt. Schon die allererste Version von Hera Primera bestach durch die gute Tiefenwirkung und die sehr schön und flüssig animierten Gegner. Die jüngste, nach Anmeldung im C64-Forum herunterladbare Testversion, stammt vom Juni 2018 und ist sehr gut spielbar und mit unterschiedlichen Leveln.
Seit einigen Monaten werkelt PeiseLulli nicht mehr alleine, sondern ist verstärkt durch Oliver aka v3to (Logo und Farbfolie) und Kamil aka Jammer (Musik) unter der Bezeichnung „PriorArt“ unterwegs. Das Ziel ist eine vollständige Version von Hera Primera mit Modul, Box, Anleitung und Farbfolie zu produzieren. Hier ein aktuelles Video, welches die ersten 5 Level von Hera Primera mit der eingängigen Musik und der sehr gut abgestimmten Farbfolie zeigt:
Das vollständige Spiel wird dann auch irgendwann bestellbar sein und hoffentlich auch weiterhin zum kostenlosen Herunterladen verfübar sein. Ich werde diesen Beitrag aktualisieren, wenn es soweit ist. Hoffentlich bald!
EDIT: Hera Primera soll seit Juli 2023 verfügbar sein. Im Shop von poly.play kann es als MB- und GCE-Version bestellt werden.
Bei der von der Presse groß angekündigten Super-Blau-Blutmondfinsternis am 31. Januar hat wohl niemand in Deutschland wirklich etwas gesehen. Es war bewölkt und eine Mondfinsternis kommt öfter vor und ist im Vergleich zu einer Sonnenfinsternis auch nicht so eindrucksvoll. Die Mondfinsternis vom Mond aus gesehen wäre wirklich sehenswert gewesen und ähnelt vom Verlauf und vom Anblick her einer langen Sonnenfinsternis.
Sehenswert und spannend ist auch eine Fahrt über den Mond, die man mit Vector Patrol auf der Vectrex jetzt machen kann. Nach Vectrexians und Vector Pilot hat Kristof Tuts mit Vector Patrol nun sein drittes Spiel für die Vectrex herausgebracht. Und was für ein klasse Spiel! In dem Klon des Spielhallenklassikers Moon Patrol steuert der Spieler ein Mondfahrzeug und muss dabei Kratern, Minen und einiges mehr geschickt überspringen, Bomben und Schüssen ausweichen und Raumschiffe und Panzer abschießen.
Wieder hat Kristof die Vectorgrafik und die Farbfolie optimal eingesetzt und aufeinander abgestimmt. Vector Patrol liegt mit der Grafik, der Musik und den Geräuschen und auch vom Spielgefühl und -inhalt sehr nahe am Original. Darüberhinaus bietet Vector Patrol eindrucksvolle Zwischensequenzen in 3D und Themen, die freigespielt werden können. Kristof hat wirklich alles aus der Vectrex herausgeholt. Vielen Dank Kristof, für das exzellente Vector Patrol!
In den 80ern rollte die neue deutsche Welle über Deutschland. Die 99 Luftballons und Major Tom dürften dem einen oder anderen noch im Gedächtnis sein. Als 1985 Rolf Maahns „Fieber“ im Radio trällerte, war die Vectrex bereits wieder Geschichte.
Die Vectrex-Fans dürfen jetzt fiebern:
Nach der Entwicklung des eindrucksvollen Robot Arena setzte Thomas Sontowski die Entwicklung für die Vectrex fort und widmete sich dabei nicht nur der Software sondern auch der Hardware. So entstand die „VecFever“, eine sehr universelle, wiederbeschreibbare Multi-Cartridge. Die VecFever hat einiges zu bieten und ist das „Schweizer Taschenmesser“ für die Vectrex.
– Für Vectrex-Spieler bietet die VecFever:
Auf die VecFever hat Thomas seine Spiele Robot Arena, The Core, Head On und Rock ‚N‘ Saucers gepackt; vier sehr gut gemachte und herausfordernde Vectrex-Titel.
Alle Originalspiele von GCE sind ebenfalls dabei und die VecFever bietet auch hier eine Besonderheit: Jedes der Originalspiele hat eine eigene Highscore-Liste mit dem Logo des jeweiligen Spiels und der Spieler kann nach Erreichen eines Highscores wie von der Spielhalle bekannt seine Initialen eingeben und sich so in die Highscoreliste des jeweiligen Spiels eintragen. Die Highscore-Listen werden dabei permanent gespeichert, d.h. die Highscores stehen auch nach dem Ausschalten weiterhin zur Verfügung.
Vectexspiele (Binaries) können vom PC auf die VecFever übertragen und wie bei jeder Multi-Cartridge über ein Menü gewählt, gestartet und gespielt werden.
Schließlich bietet die VecFever noch eine Jukebox-Funktion mit der man fast 3,5 Stunden lang Musik, sogenannte Chiptunes, anhören kann.
– Für Vectrex-Entwickler bietet die VecFever:
Für Entwickler ist die VecFever durch die Integration in die Vectrex-Entwicklungsumgebung VIDE interessant: Über ein USB-Kabel können das entwickelte Spiel auf die VecFever übertragen und direkt auf der Originalkonsole getestet werden. Das ist wichtig, denn VIDE bietet zwar einen Emulator, die Originalkonsole verhält sich in manchen Punkten jedoch sehr speziell so dass ein Test unabdingbar ist.
Mit der VecFever ist Thomas ein Glanzstück für die Vectrex gelungen, das Spieler und Entwickler gleichermaßen begeistern wird. Für die Vectrex und deren weitere Zukunft sind VIDE und die VecFever wichtige Puzzleteile. Vielen Dank, Thomas, für die überragende VecFever!
– Nachtrag im März 2021:
Die VecFever war lange ausverkauft aber scheint jetzt wieder verfügbar zu sein. Wer Interesse an einer VecFever hat, sollte Thomas über das Kontaktformular auf der Webseite www.vecfever.com anschreiben und nach einer VecFever fragen.